Montag, 7. August 2017

Travemünde - und es war verdammt knapp !

Der 4.Spieltag der Deutschen Segel-Bundesliga fand in diesem Jahr anlässlich der 128.Travemünder Woche statt. Aus unserem Team gingen Malte, Sebastian, Thilo und Felix an den Start. Letzterer musste spontan für Simon einspringen, der leider aus wichtigen familiären Gründen verhindert war. Keine optimalen Voraussetzungen, aber unser Team war darauf vorbereitet.

Der erste Wettfahrttag bescherte uns bis zum frühen Nachmittag schwachen ablandigen Wind und flaches Wasser. Mit soliden Starts und guter Bootsgeschwindigkeit kamen wir gut in das Event. Während wir im ersten Rennen noch vom DYC durch eine achterliche Böe auf den zweitenPlatz verdrängt wurden, gelang uns der erste Tagessieg bereits in der anschließenden Wettfahrt.
Es folgte eine kurze Startverschiebung und ein auffrischender Wind aus Nordost, der in der Lübecker Bucht die Wellen wachsen lies. Bei diesen Bedingungen hatten wir leichte Probleme mit dem Bootsspeed, konnten aber dennoch mit den weiteren Plätzen 4, 2 und 5 auf einem guten 6. Gesamtplatz den Segeltag beenden. Bei schönster Abendstimmung überließen wir den Strand von Travemünde den Menschenmassen, die sich bei dröhnenden Bässen begeistert durch den Fress- und Saufparkour zwängten.

Am Samstag war Geburtstag. Sebastian durfte seinen Ehrentag in unserer Mitte beim zweitgrößten Segelevent des Planeten begehen - was will man mehr ? Und damit er sich sehr lange daran erinnert, wurde vor jeder Shuttelfahrt und oft auch spontan das bekannte Lied angestimmt.
Die Segelbedingungen waren bei leichtem Nordostwind und stehender Welle eher etwas binnenseglerfeindlich. Unser Team musste richtig kämpfen, die Anzahl der Manöver minimieren, das Schiff in Bewegung halten, Seegrasfelder meiden, möglichst die Anliegelinie auf Anhieb treffen und vor allem die Stimmung an Bord positiv gestalten. So erreichten wir im Laufe des verregneten Tages die Platzierungen 4, 4, 6, 4, 2, 4 und konnten uns damit knapp über dem Zufriedenheitsniveau halten. Zwar waren wir insgesamt auf Platz 11 abgerutscht, aber die geringen Abstände nach vorne und nach hinten ließen auf einen spannenden Abschlusstag hoffen. Am Abend stärkten wir uns und den Teamgeist bei einem gemütliches Geburtstags-Dinner im Fisherman’s.

Am Tag der Entscheidung waren wir schon im ersten Rennen dran. Unser Team war das Erste am Steg und die pinke J70 in kürzester Zeit auslaufbereit. Der Wind kam aus Süden und sollte im Laufe des Tages auf West drehen. Ablandiger Wind, kaum Welle und eine dicke schwarze Wolke nach der Anderen - das könnte etwas werden...

Der Auftakt war durchwachsen. Am Start ziemlich eingeklemmt und dazu ein misslungenes Gatemanöver brachten einen 4.Platz mit dem wir noch gut bedient waren.
Es war nun an der Zeit das Risiko zu erhöhen und den Blick für Böen und Winddreher zu schärfen. In den folgenden drei Rennen gelang das sensationell. Mit sehr guten Starts, guter Kreuztaktik und viel Downwindspeed ersegelten wir drei erste Plätze in Folge ! Der KaR stand vor dem letzten Rennen mit zwei Pünktchen Abstand zum führenden DTYC auf Platz 2 der Tabelle. Eine krasse Situation, die wir so noch nicht hatten.
Mit dem Start zu unserer letzten Wettfahrt herrschte auf der Tribüne vor der SAP-Videowand eine Stimmung wie im Fussballstadion. Ein echtes Finale, das Segler und Fans der jeweiligen Klubs in seinen Bann zog. Für uns ging es gut los. Zweiter an der Luvtonne und der führende DYC fing sich einen Strafkringel ein. Dadurch der KaR auf eins und es sah zunächst so aus, als ob wir uns auf der rechten Seite absetzen könnten. Aber der Wind setzte von hinten ein und auch die Münchner bekamen auf der linken Seite mehr Druck in den Gennaker. Das Gate erreichten wir in einer sehr unglücklichen Position und mussten weit außen runden, weil der Lübecker eine knappe Überlappung hergestellt hatte. Die zweite Kreuz lief nicht gut. Wir erwischten die leichten Winddreher auf dem falschen Bein und tuschierten zu allem Überfluss die Luvtonne beim Runden. Das wars... aus der Traum vom Treppchen. Ausgerechnet im letzten entscheidenen Rennen kassierten wir die volle Punktzahl...

War die Enttäuschung auch zunächst sehr groß, so ist doch festzuhalten, dass wir mithalten können, dass wir dicht dran sind und dass wir mit dem 6. Gesamtplatz in Travemünde sehr zufrieden sein können.

Das KaR-Team hat sich in diesen drei Tagen nicht nur seglerisch hervorragend geschlagen, sondern hat auch jede Menge positive Eindrücke durch sehr kameradschaftliches Auftreten und sympathische Interviews hinterlassen.

Es fällt auf in der Liga, dass wir uns als großes Team präsentieren, dass wir eine herausragende Unterstützung in unserem Verein erfahren und das unsere Segler überdurchschnittlichen Support an Land bekommen.

Vielen Dank an alle, die uns nach Travemünde begleitet haben ! 
Vielen Dank auch an alle, die unsere Rennen per Tracker, Livestream oder Whatsapp-Gruppe verfolgten und uns die Daumen gedrückt haben !

Wir freuen uns auf den nächsten Spieltag - Flensburger Förde vor Glücksburg!



 Verfasst von Dirk



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